Bräuche, Mythen und Informationen rund ums Brautkleid – was wir bisher nicht zu schreiben wagten!
Warum trägt man überhaupt ein weißes Brautkleid zur Hochzeit?
Die Farbe Weiß verkörpert Reinheit und somit Unberührtheit. Jedoch hat sie sich erst in den 20er Jahren wirklich durchgesetzt, da bis dorthin bei den „Normalsterblichen“ aus Kostengründen das – im Regelfall schwarze – Sonntagskleid als Brautkleid umfunktioniert wurde. Weiß war dem Adel vorbehalten und laut Brautkleidhistorie war Maria de’ Medici die stilprägende Vorreiterin, als sie im Jahre 1600 Heinrich IV. das Ja-Wort in einem weißen bzw. eierschalenfarbenen Seidenkleid gab. Als Stilikone der „etwas neueren“ Zeit kann sicherlich Kaiserin Sissi angesehen werden, die ihren Franzl 1854 in einem ausladenden Tüllkleid heiratete und somit auch als Inspirationsquelle für unser Prinzessinnenkleid diente.
Wer bezahlt das Brautkleid?
Früher war das dem Brautvater bzw. den Brauteltern vorbehalten, die dann auch gleich noch den Polterabend, die komplette Hochzeitsfeier und sogar die Kleidung und Übernachtung der Brautjungfern aus eigenem Portemonnaie bezahlen durften bzw. mussten. Das ist aber inzwischen überholt, es gibt keine generellen Regeln oder Vorschriften. Heute wird oftmals später im Alter geheiratet und mittlerweile verdienen Bräute glücklicherweise ihr eigenes Geld. Daher haben wir hier schon fast jeden als Zahlenden erlebt. Gerne denken wir an eine beste Freundin zurück, die bei der Anprobe bereits mit Zahlung drohte: „Du nimmst dieses Kleid jetzt auf jeden Fall und wenn ich mich dafür in die Fußgängerzone stellen und singen muss!“
Warum darf der Bräutigam das Brautkleid vor der Hochzeit nicht sehen?
Bei dieser Frage könnten wir gut und gerne eine komplette eigenständige Rubrik ins Leben rufen. Weit verbreitet ist der Aberglauben, dass es Pech bringt, da Dämonen in Anwesenheit des Mannes böse Blicke auf die Braut werfen könnten und das Liebesglück vor der Hochzeit geheim bleiben soll. Für die Brautjungfern wurden oftmals ähnliche Kleider gewählt, um die Dämonen zu überlisten und die Blicke abzulenken. Die teuflischen Kräfte können zusätzlich auch mit etwas Rotem im Brautstrauß und den richtigen Kräutern in Schach gehalten werden.
Apropos Dämonen – diese sind auch dafür verantwortlich, dass die Bräute in den Genuss kommen, über die Schwelle getragen zu werden. Denn, so der Glaube, die garstigen Geister warten und wohnen sogar noch nach der Trauung unter der Schwelle! Aber wir schweifen ab und kriegen schon beim Schreiben Gruselgefühle. Da kommen wir lieber wieder zu Gründen, warum der Mann das Brautkleid vorher nicht sehen sollte. Wir bevorzugen die Version, dass es dazu dient, die beiden Hochverliebten vor der Hochzeit nicht in Versuchung zu führen … Eine ganz gegenteilige Deutung ist die, dass es bei arrangierten Ehen als Vorsorge gedacht war, damit die Ehemänner nicht mehr weglaufen konnten, wenn die Braut auf den ersten Blick nicht ihren Vorstellungen entsprach! Außerdem spielt es eine Rolle, dass das Brautkleid erst am Tag der Trauung fertiggestellt werden sollte. Wenn ihr diese Tradition einhalten wollt, könnt ihr bspw. am Hochzeitstag noch einen kleinen Faden am Kleid abschneiden und seid so auf der sicheren Seite. Wir sind bekanntlich romantisch veranlagt und stehen auf den emotionalen Aspekt – den magischen Moment beim ersten Blick des Bräutigams auf seine Braut kurz vor der Hochzeitszeremonie. Aber da wir auch nicht glauben, dass die Dämonen mittlerweile noch ihr Unwesen treiben, halten wir es für ebenso unbedenklich, wenn ihr diese Tradition brecht und euch schon vor der Trauung zum gemeinsamen Fotoshooting trefft. Allgemein gilt hier wieder: legt die Traditionen so aus, wie es für euch passt und gestaltet es nach euren eigenen Wünschen. Auch wenn ihr gemeinsam mit eurem zukünftigen Mann auf Brautkleidsuche gehen wollt, ist das völlig in Ordnung! Und kann übrigens wunderschön enden, wie die unglaubliche DIY Hochzeit von Lena und Michael eindrucksvoll beweist!
Etwas Altes, etwas Neues, etwas Gebrauchtes und was noch?
Etwas Blaues und einen Glückspfenning im Schuh! Letzterer wird bei der Übersetzung aus dem Original „Something old, something new, something borrowed, something blue and a lucky six-pence in your shoe.“ oftmals unterschlagen und ist in Deutschland nicht ganz so gängig wie im Ursprungsland England. All das soll die Braut zum Hochzeitstage an sich tragen! Aber warum? Der Reihe nach… Etwas Altes dient als Symbol für die Verbundenheit der Braut zur eigenen Familie und Herkunft sowie gleichzeitig als Beständigkeit und Dauerhaftigkeit der Ehe. Gerne wird hier vererbter Schmuck oder Teile des Hochzeitsoutfits der Ahnen genommen. Etwas Neues steht sinnbildlich für das neue Lebensglück, Erfolg, eine freudige und natürlich gemeinsame Zukunft. Hier ist die Auswahl einfach, da alles Neue, das extra für die Hochzeit angeschafft wurde – wie ein Hochzeitskleid oder Accessoires aus unserer Brautmoden Kollektion – dazuzählt. Etwas Geborgtes steht für Hilfe und Unterstützung von Freunden. Optimalerweise borgt man sich etwas von einer glücklich verheirateten Freundin, da, dem Glauben nach, so das Glück auf die Braut übertragen wird.
Etwas Blaues ist das schöne Synonym für Treue. In der Vergangenheit war das blaue Strumpfband bei den meisten Bräuten der Renner. Da aber Farbtupfer bei Hochzeitsoutfits immer öfter gewünscht sind, ist eine Braut mit bspw. blauen Schuhen keine Seltenheit mehr … Falls es euch nicht um den Brauch, sondern eher um den modischen Aspekt farbiger Accessoires geht, dann schaut doch mal in unserer Petticoat, Seidenband und Brautblüte Kollektion nach einem passenden Eyecatcher für euer Hochzeitskleid! Der Glückspfennig in Deinem Schuh symbolisiert den Wohlstand und soll euch in eine finanziell sorgenfreie Zukunft führen.
Was gibt es noch zu sagen?
Direkt zum Brautkleid sollten die wichtigsten Fragen thematisiert worden sein. Falls nicht, stehen wir euch natürlich auch noch nach dieser Reihe gerne Rede und Antwort. Auf vielfachen Wunsch einer gewissen Designerin nehmen wir noch fernab vom Brautkleid zur Sitzordnung des Brautpaares Stellung. Der Brauch will es, dass unverheiratete Frauen immer an der linken Seite des Mannes laufen mussten. Wenn ihr also bei diesem Punkt Wert auf Etikette legt, solltet ihr darauf achten, dass ihr am linken Arm eures Partners oder Vaters in die Kirche geführt werdet und links neben ihm sitzt. Nach der Trauung dreht ihr euch beim Auszug um die eigene Achse und geht stolz und freudig am rechten Arm eures Liebsten ins gemeinsame Eheglück. Egal ob links oder rechts, wir freuen uns übrigens immer sehr über Erinnerungsfotos von euch, die wir in unserer küssdiebraut Real Brides Galerie veröffentlichen dürfen. Wir hatten großen Spaß daran, diese Kategorie ins Leben zu rufen und wünschen euch davon eine Menge an eurem Hochzeitstag. Denn neben Liebe ist Spaß die beste Grundlage für eine tolle und unvergessliche Hochzeit und euren gemeinsamen Lebensweg. Lasst euch von unseren Informationen rund ums Brautkleid inspirieren und nicht verrückt machen. Gestaltet euren Tag nach euren Vorstellungen und fühlt euch von uns geküsst. BE BRIDE, BE HAPPY!!!